Freunde auf der ganzen Welt

Frisch aus Belgien von einem Freundschaftsbesuch zurück, konnte ich nicht umhin über meine Freunde nachzudenken.
Wo fängt Freundschaft eigentlich an?

Durch Taizé habe ich viele nette und wunderbare Menschen kennengelernt, mit einigen bin ich sogar noch in regem Kontakt, vor allem mit jenen aus der belgischen Fraktion 😉
Aber auch Korea, Japan, Frankreich, Die Staaten, Neuseeland, die Niederlande, Polen und noch ein paar Weitere sind dabei.

Für mich ist jede dieser Bekanntschaften und Freundschaften sehr viel wert. Besonders nach meinem Besuch, von dem ich so gut wie vor einer Stunde zurückgekehrt bin, ist mir klar geworden, wieviel wir voneinander lernen können und dass nicht nur das Verständnis füreinander, sondern auch die Toleranz anderen Kulturen und Lebensweisen wächst. Glaubte man anfangs, dass man tolerant sei, merkt man erst, was tolerant heißt, wenn man mit so vielen Ländern und Kulturen konfrontiert wird.
All die Unterschiede und Gemeinsamkeiten nehme ich mittlerweile gelassen hin, Fragen beantworte ich offen und ehrlich ohne Scham, egal, auf was sie eingehen, denn auch ich würde mir so eine Antwort erhoffen; vor allem lernt man durch die Antworten.

Hat man erst einmal so viel Erfahrung gesammelt (wobei ich von mir behaupten würde, dass ich nicht mal wirklich viel Erfahrung gesammelt habe in Anbetracht der Erfahrungen meiner Freunde), erkennt man, dass Unterschiede auf dem zweiten Blick sogar Gemeinsamkeiten sein können.
Japaner seien so verschieden von uns, sagt ihr? Ich sage: Nein, sie sind uns sogar sehr ähnlich! Allerdings wieder etwas unterschiedlicher als die Belgier. In dem einen Jahr, wo meine japanische Freundin in Deutschland war, habe ich viel von ihrer Kultur und sie viel von der unseren sowie unserer Sprache gelernt. Wenn man mit so einem Menschen erstmal zu tun hat oder typische Eigenschaften oder Eigenarten gezeigt oder erzählt bekommt, erkennt man viele Gemeinsamkeiten. Letztlich, unabhängig von Land, Kultur, Hautfarbe und Glaube, können wir doch auf eine Gemeinsamkeit blicken: Wir sind denkende Menschen, die ihre Überzeugung leben. Welche Überzeugung nun die richtige oder die falsche ist, sagt uns unsere anerzogene und im Laufe unseres Lebens eigenentwickelte Moral. Am Ende können wir dennoch nicht sagen, wer nun richtig glaubt und wer nicht, wer richtig handelt und wer nicht (sieht man nun von Mord und dergleichen ab). Es kann alles richtig und alles falsch sein oder auch keines von beiden.

Was ich damit eigentlich einfach sagen will: Es ist schön, mit Menschen aus verschiedenen Kulturen befreundet zu sein und sie sehr schätzen zu können.

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Abenteuer Busfahren

Wie wir alle wissen, kann Busfahren unangenehm sein; oder sich zu einem Abenteuer entwickeln.

Da es in Münster weder Straßenbahn, noch S- oder U-Bahn gibt, sind wir folglich auf Busse angewiesen; was überraschend gut funktioniert, solange kein Schnee liegt.

Soll es sein wie es ist; worauf ich hinaus will ist ein Zeitungsartikel, der vor einigen Tagen in der örtlichen Tageszeitung erschienen ist: Dieser besagt nämlich, dass Münster einen der besten Services habe, was Busse anbelangt und, hier kommt der Knüller, Münster habe die freundlichsten Busfahrer! Ich dachte, ich lese nicht recht, als mir der Artikel unter die Nase kam. Haben die die von der Jury geschmiert?
Ich benutze tagtäglich den Bus, da bekommt man so einiges mit; und auch so einige Busfahrer. Daher wage ich zu behaupten, dass maximal 2% aller Vollzeitbusfahrer wirklich freundlich sind. De facto ist es so, wenn man in den Bus kommt, dem Fahrer einen Guten Tag wünscht, oftmals nichts zurückkommt; geschweige denn, dass er dich anguckt, um deine Fahrkarte zu kontrollieren. In Münster muss man vorne beim Busfahrer einsteigen, am Bahnhof gibt es auch öfters Ausnahmen, wenn ein Fahrerwechsel stattfindet; dann dürfen alle, die schon eine Fahrkarte haben, hinten einsteigen bzw. mittig. So. Ist es nun so, dass man aber einfach so mittig einsteigt, wird der Busfahrer allzu oft ganz wach und faucht nach hinten, dass der eingestiegene Fahrgast gefälligst nach vorne kommen soll; ja genau! Der Busfahrer, der sich vorher weder für dich noch deine Fahrkarte interessiert hat, will plötzlich doch eine sehen; nämlich die vom Übeltäter.

Mittlerweile habe ich sogar eine These aufgestellt: Es gibt nur zwei Extreme, zwei Arten Busfahrer hier: Die, die dich total ignorieren, schweigen und unfreundlich werden, wenn du was willst und jene, die überaus freundlich sind und sich freuen, dich zu sehen.

Dafür habe ich drei Beispiele; das jüngste möchte ich zuerst anführen:

Vor einigen Wochen, als meine bessere Hälfte und ich uns den aktuellen Potter zu Gemüte gezogen haben, sind wir recht spät aus dem Kino gekommen und haben so gerade den letzten Nachtbus erwischt. Beim Einsteigen am Hauptbahnhof war der Busfahrer halbwegs freundlich (gut, lag wahrscheinlich daran, dass er seiner Sucht nachgehen konnte). Nichtsahnend ließen wir uns auch brav nach Hause chauffieren… als es dann daran ging, zu klingeln, tat ich dies auch brav. Ich gehöre zu der Fraktion, die lieber früher klingelt, falls der Klingelknopf kaputt ist und man sich einen anderen suchen müsste. Er funktionierte jedoch. Kurz bevor wir die Haltestelle erreichen stehen wir auch auf und stellen uns an die Tür, um aussteigen zu können. Nur: Der Busfahrer fuhr schlicht und einfach vorbei. Auf unsere Rufe hat er nicht reagiert, ebenso wenig auf die Fragen. Selbst als meine Kommentare ein wenig unfreundlich, jedoch nicht beleidigend wurden, reagierte er nicht. Er schaute stur geradeaus, aus seiner Frontscheibe heraus und hielt erst an der nächsten Haltestelle. Und es regnete… Herzlichen Dank!
Anmerkend will ich sagen: Die Stadtwerke haben es bestritten, ihre Busfahrer würden doch so etwas nicht machen. Außerdem seien sie zu den nettesten Busfahrern gewählt worden und der Titel solle erhalten bleiben, da könne man sich sowas nicht erlauben.
Tja, nur weil man sich so etwas nicht erlauben könne heißt es noch lange nicht, dass es nicht gemacht wird.

 

Beispiel 2:

Zu sechst stehen wir an einer Haltestelle mit Haltebucht und warten auf den Bus; der dann sogar mal zu früh kommt! Die Türen werden geöffnet und wir steigen ein. Brav halten wir unser Ticket in der Hand, aber der Busfahrer interessiert sich nicht dafür. Stattdessen hören wir dies:
„Los, schnell. Einfach einsteigen. Los! Weitergehen! Ja ja, ist gut, ich will die nicht sehen. Weitergehen!“
Stehen zu bleiben habe ich nicht gewagt, wer weiß, was dann passiert wäre… 😉

 

Beispiel 3:

Es herrscht Hochbetrieb am Bahnhof, da  gerade Stoßzeit ist. Den Busfahrer lässt es kalt. Er stoppt den Bus, dreht seinen Fahrersitz in Richtung Tür und öffnet dabei eben diese. Freudestrahlend begrüßt er jeden Fahrgast einzelnd, nickt allen zu und kontrolliert hierbei die Fahrkarte, weist auch ganz nett und freundlich, frei von jedem Vorwurf, auf etwaige Fehler oder Versäumnisse hin, die Fahrkarte betreffend. Der Fahrer strahlt so etwas ganz Besonderes aus, dass man nicht anders kann, als auch zu lächeln und ihn zu grüßen und sich einfach nur zu freuen, dass es da doch mal einen richtig netten Busfahrer gibt; welcher übrigens stadtbekannt ist! Dass die Atmosphäre im Bus unter den Fahrgästen gleich eine ganz andere ist, muss ich wohl nicht erwähnen.

 

Mein nächstes Projekt wird sein, dass ich eine Tabelle erstellen werde, wie nett die Busfahrer zu welcher Tageszeit sind und wie sie auf Fragen reagieren. Mal sehen, wie das Ergebnis aussehen wird…

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Back to life

Nachdem ich nun vier Monate (ja, so lange!) fast gänzlich ununterbrochen krank oder im Krankenhaus war, bin ich nun zurück, erholt und voller Energie, um endlich diesen Blog und diese Homepage zu beginnen!

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Ausmisten, nicht nur die Wohnung

Wer kennt das nicht? Man stolpert plötzlich über Dinge, von denen man gar nicht mehr wusste, dass man sie besitzt; geschweige denn, dass man überhaupt soetwas besitzt.

An diesem Punkt sollte man anfangen nachzudenken, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, sich von einigen Dingen zu trennen. Spätestens aber genau dann, wenn man „mal so nebenbei“ denkt, wie voll es doch eigentlich in der eigenen Wohnung sei oder geworden ist. Man fühlt sich nur unnötig bedrückt und irgendwie auch unterdrückt, Energie, die man früher hatte, scheint verloren und nicht mehr da zu sein und man ist antriebslos. Man hat einfach viel zu viel Krempel.
Genau diese Erkenntnis durfte ich nach meinem Krankenhaus erlangen. Nachdem ich aus einer recht aufgeräumten und krempelfreien Zone in meine vier Wände, die ich mir mit einer Mitbewohnerin teile, zurückgekehrt war, fühlte ich mich überrumpelt und richtig bedrückt, währenddessen ich voller Energie, die ich noch nicht nutzen konnte, getrotzt habe. Mir wurde schnell klar, wenn ich diese Energie, diese Antriebskraft beibehalten wollte oder einen weniger stressigen Umzug über die Bühne bringen wollte, der nämlich eventuell auch anstand, musste ich aufräumen; besser gesagt: ausmisten.

Nur: Wo anfangen? Das war das Problem. Vor allem musste dies in Portionen geschehen, die mich weder seelisch noch aktuell körperlich überforderten. Da ich aber einige Tage nach meiner Rückkehr merkte, dass ich einfach noch viel zu schlapp war, begann ich, einen Plan in meinem Kopf zu erstellen, wie ich vorgehen wollte. So in etwa sah er aus:

– wo es am wenigsten ordentlich ist, anfangen und sich zu den unordentlichsten Ecken durchkämpfen
– grobe Ordnung schaffen
– Dinge, von wenigem, emotionalem Wert direkt entsorgen, nicht darüber nachdenken
– Dinge, die gewisse Erinnerungen besitzen, aber nicht mehr von Gebrauch waren und auch keine wirklich „echten“ Gefühle hervorriefen, entfernen
– alles in kleinen Dosen/Dosierungen bearbeiten

Das war es eigentlich. Am besten, man entsorgt den Krempel auch direkt, damit man nicht großartig darüber nachdenkt, was man wegwirft; fängt man erst einmal an, findet man Gründe, warum man es behalten sollte. Deswegen, am besten sich immer zwei Fragen stellen:

– Hat es noch einen Nutzen?
– Welchen Wert hat es, brauch ich ihn wirklich?

Dinge, die uns glücklich machen, können wir behalten, der Rest sollte weg. Wenn man die Dinge, von denen man sich aus nicht ersichtlichen Gründen irgendwie nicht wegtun kann, sieht, wird man am Ende doch unglücklich, weil man einfach nicht weiß, wohin damit und man denkt immer und immer wieder: Brauch ich es wirklich noch? Also: Weg damit! Auch wenn es schwerfällt und es kann durchaus bei manchen Dingen schwerfallen. Sind diese Störfaktoren aber erst einmal weg, vergisst man sie schnell und sie werden aus dem Bewusstsein entfernt.
Falls man sich nicht entscheiden kann, hilft auch folgende Ausrede: „Ich kann es ja zur Not nochmal kaufen.“
An diesem Punkt ist man dann meist bereit, sich dieser Dinge ebenfalls zu erledigen.

Wenn man so eine Aktion plant, sollte man sich keine allzu großen Hoffnungen machen, dass es schnell gehen könnte; es sei denn, man hat eine recht extreme Grundeinstellung, da könnte es doch schnell gehen 😉
Ich bin mittlerweile etwas mehr als einen Monat dabei, auszumisten. Immer wieder ein bisschen oder ein bisschen mehr, jenachdem, wie lange ich Spaß damit habe (den ich wirklich habe!) oder wie lange es mir Energie freiräumt.
Wichtig sind Pausen, die man zwischendurch einlegt. Eine davon mache ich gerade; eine stolze Pause. Ich sehe, wieviel ich wieder einmal geschafft habe, wieviel Platz für neue Dinge in meinem Leben geschaffen wurde und wieviel wegkommt, das nicht mehr mitgenommen werden muss, wenn ich nochmal umziehen müsste. Eine echte Erleichterung!

Ausmisten bedeutet also auch, die Seele zu entrümpeln, sich von alten Dingen zu trennen, um für Neues offen sein zu können. Sich selbst befreien. Energie schaffen und Energie bewegen.

Kurzum: Sich ein Stück Freiheit erkämpfen, das einem erlaubt, Dinge zu tun, die man vorher zu schwach war, zu tun.

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Fukurou wird gegründet!

Willkommen auf Fukurou.de!

Heute ist es endlich soweit: Fukurou wird gegründet!
Nach langem Hin und Her, wie ich diese Seite nun taufen wollte, ist die Entscheidung dann doch recht flott gefallen. Genauso schnell war aber auch klar, dass wir ein Logo bzw. Maskottchen brauchten; eines mit Wiedererkennenungswert!
Da „Fukurou“ aus dem Japanischen übersetzt „Eule“ heißt, war die Wahl des Maskottchens auch nicht schwer.

Also, darf ich vorstellen: Cookie! Cookie sitzt immer oben und passt darauf auf, ob ihr auch alle brav seid 🙂

In den nächsten Wochen und Monaten werden noch weitere Beiträge und Themen erstellt, die sich um verschiedene Dinge drehen werden: Japan, Essen, allgemeines, öffentliches Geschehen, usw. Es lohnt sich also, immer wieder mal vorbeizuschnuppern 🙂

Viel Spaß und vielen Dank fürs Reinschauen!

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